Archiv der Kategorie: Berufsbildung für Erwachsene

Branchenzertifikate: Vorschläge ans Parlament

Am 15.09.2020 fand das Parlamentariertreffen von Travail.Suisse statt. Hingewiesen wurde an dieser Veranstaltung auf die Rolle, die Stärke und die Bedeutung der Branchenzertifikate im Allgemeinen, aber auch im Besonderen im Zusammenhang mit der Anpassungsbildung. Es wurde aufgezeigt, was die Politik unternhemen kann, um die BRanchenzertifikate zu stärken. Hier die Powerpoint-Präsentation dazu:

Sechs Forderungen an die BFI-Botschaft

Alle vier Jahre legt der Bundesrat dem Parlament eine Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation vor (BFI-Botschaft1). Darin wird Bilanz über die auslaufende Periode gezogen und es werden die Ziele und Massnahmen der neuen Förderperiode festgelegt. Die gegenwärtig diskutierte BFI-Botschaft für die Jahre 2021 bis 2024 weiss um die zu bewältigenden Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimawandel und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Dazu kommt – beim Schreiben der BFI-Botschaft noch nicht präsent – die durch Corona ausgelöste einschneidende Gesundheits- und Wirtschaftskrise. Was bedeutet das alles für die BFI-Botschaft? Worauf ist gegenwärtig besonders zu achten? Eine Einschätzung von Travail.Suisse, dem unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden.

Neun Handlungsfelder im Bereich der Weiterbildungspolitik

Am 1. Januar 2017 ist das Weiterbildungsgesetz (WeBiG) in Kraft getreten. Man steht damit nicht mehr vor der Aufgabe zu begründen, warum es ein Weiterbildungsgesetz braucht. Viel­mehr müssen jetzt Antworten darauf gefunden werden, wie das WeBiG umgesetzt werden soll. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, hat neun Hand­lungsfelder identifiziert, die politisch bearbeitet werden müssen. 

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Die Bildungspolitik und ihr aktueller und zukünftiger Beitrag zur Arbeitsmarktfähigkeit

Am 02. März 2018 konnte ich einen Vortrag zum Thema „Arbeitsmarktfähigkeit“ halten.

Grundthese:

Die Arbeitsmarktfähigkeit hängt von drei Faktoren ab:
1. von den richtigen Bildungsinhalten
2. vom Zugang zur Bildung
3. von den richtigen Bildungsentscheidungen.

Präsentation vom 02.03.2018 am Tag der Personalvertretungen

Berufsbildung leidet unter Spardruck

Der Bundesrat hat die Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation (BFI) 1 für die Jahre 2017–2020 verabschiedet. Das Berufsbildungsbudget des Bundes soll in dieser Phase um 1.4% bei einer angenommen Teuerung von 0.9% steigen. Dieser Vorschlag genügt in keiner Weise. Das bundesrätliche Ziel „Die Schweiz bleibt führend in Bildung, Forschung und Innovation, und das inländische Arbeitskräftepotenzial wird besser ausgeschöpft“, wird so nicht erreicht. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, wird sich dafür einsetzen, dass in der parlamentarischen Debatte Korrekturen vorgenommen werden.

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Kompetenzmanagement: Aktiv dem Fachkräftemangel entgegenwirken

Ich hatte die Möglichkeit, an der VKM-Tagung vom 04.12.2015 ein Kurzreferat zum Kompetenzmanagment zu halten. Meine Grundthese:

Die Bewältigung des Fachkräftemangels ist auf Bildungsmassnahmen (formal, nonformal, informell) angewiesen. Damit diese effizient und zielgerichtet stattfinden können, braucht es ein kluges Kompetenzmanagement.

VKM Fachkräfteproblematik

Die Bildung zukunftsfähig machen

Travail.Suisse führte am 12. September 2015 den alle vier Jahre stattfindenden Kongress durch. Auch das Thema „Bildung“ wurde debattiert. Die wichtigsten Forderungen habe ich in einer kurzen Ansprache festgehalten:

Liebe Kongressteilnehmende, liebe Gäste
Bildung ist einer der zentralen Schlüssel zur Zukunft.
Es muss deshalb auch auf allen Stufen in die Bildung investiert werden.
Die persönliche, die gesellschaftliche und die wirtschaftliche Entwicklung sind eng mit den Bildungsmassnahmen verknüpft.

Aufs Ganze gesehen verfügt die Schweiz heute über ein effizientes und gut funktionierendes Bildungssystem.
Es ist eines der grossen Stärken der Schweiz.
Insbesondere der gute Mix von allgemeinbildenden und berufsbezogenen Bildungswegen trägt einen grossen Teil dazu bei, dass die Schweiz erfolgreich ist.
Dazu kommt eine hohe Durchlässigkeit des Bildungssystems.
Sie ermöglicht den Arbeitnehmenden Weiterentwicklungen und berufliche Spurwechsel.

Die Bildung steht allerdings auch vor Herausforderungen.

Der Schweiz muss es gelingen, das Bildungspotential aller Personen noch optimaler auszunutzen: Sowohl das Potential der Jüngeren wie auch der Älteren, sowohl das Potential der Frauen wie auch der Männer.

Unsere Forderungen im Kongresspapier nehmen darauf Bezug:

Wir wollen, dass die Berufswahlvorbereitung in der Volksschule intensiviert wird.
Wir wollen, dass die Berufswahl weniger durch Statusdenken und soziale Herkunft als vielmehr durch Talent und Motivation beeinflusst wird.
Und wir wollen, dass die berufliche Lehre gestärkt wird durch eine Aufwertung der Allgemeinbildung und eine bessere Qualifikation der Berufsbildner.

Wir fordern, dass die Berufsbildung für Erwachsene gestärkt und ausgebaut wird.
Erwachsene sollen mit weniger Widerständen und Hindernissen zu kämpfen haben, wenn sie einen Berufsabschluss nachholen wollen, wenn sie einen Berufswechsel planen oder nach der Familienphase einen beruflichen Wiedereinstieg wagen.
Wir wollen, dass eine berufliche Standortbestimmung nach 40 zum Standard für alle wird.
Eine Laufbahnberatung nach 40 soll allen Arbeitnehmenden ermöglichen, sich für die zweite Hälfte des Arbeitslebens neu zu positionieren, so dass sie auch nach 50 oder 55 noch voll arbeitsmarktfähig sein können.

Wir erwarten, dass die Betriebe und Branchen den gesetzlichen Auftrag, die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden zu begünstigen, in einem betrieblichen Aktionsplan umsetzen und sozialpartnerschaftlich in Gesamtarbeitsverträgen konkretisieren. Davon sollen auch die Frauen und weniger Qualifizierten profitieren können.

Wir wollen, dass die Höhere Berufsbildung gestärkt wird.
Insbesondere sollen die Kosten für die Studierender Höheren Berufsbildung gesenkt werden.
Studierende in der Höheren Berufsbildung sollen finanziell ähnlich behandelt werden wie Studierenden an Hochschulen.

An den Hochschulen selber sind die Mitwirkungsrechte der Dozierenden auszubauen.
Es muss eine neue Kultur der Mitwirkung entstehen.
Zudem ist alles zu unternehmen, dass die Veradministrierung der Hochschulen zurückgefahren wird.
Sie entzieht der Lehre und der Forschung die notwendigen Gelder.

Dies einige der Schwerpunkte von Travail.Suisse im Bereich der Bildung. Gemäss unserem Motto:
Die Bildung zukunftsfähig machen und die Zukunft durch Bildung ermöglichen.

Nationales Spitzentreffen der Berufsbildung: Berufsbildung stärken, auch für die Erwachsenen

Am heutigen nationalen Spitzentreffen der Berufsbildung haben unter der Leitung von Bundesrat Schneider-Ammann Vertreter von Bund, Kantonen, Politik und Wirtschaft eine programmatische Erklärung zur Berufsbildung verabschiedet. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, ist erfreut über das Zustandekommen der Erklärung. Besonders wichtig für die Zukunft ist, dass die Berufsbildung den Zugang auch für die Erwachsenen weit öffnet.

Die heute verabschiedete programmatische Erklärung (https://www.news.admin.ch/NSBSubscriber/message/attachments/38828.pdf) erneuert die 2006 verabschiedeten „Leitlinien zur Optimierung der Nahtstelle obligatorische Schule – Sekundarstufe II“ (vgl. www.edk.ch/dyn/24187.php). Diese Leitlinien haben der Entwicklung der Berufsbildung wichtige Impulse gegeben, insbesondere die Forderung, dass „bis ins Jahr 2015 unter den 25-jährigen Personen“ der Anteil „der Absolventinnen und Absolventen mit einem Abschluss auf der Sekundarstufe II auf 95 Prozent“ steigen soll. Die heute verabschiedete programmatische Erklärung hält an diesem Ziel auch zukünftig fest, legt aber neu Schwerpunkte auch auf andere Bereiche wie zum Beispiel auf den Berufs- und Schulwahlprozess während der Volksschule und die Verringerung der Ausfallsquote während der beruflichen Grundbildung. Wichtig ist weiter die Stärkung der Höheren Berufsbildung wie auch die Schaffung eines individuellen Kompetenznachweises für Jugendliche, die (noch) nicht über die Voraussetzung für eine berufliche Grundbildung verfügen.

Erleichterung des Zugangs zu Berufsabschlüssen und Berufswechseln für Erwachsene

„Travail.Suisse setzt sich bei der Entwicklung der Berufsbildung schon lange dafür ein, dass der Zugang für die Erwachsenen zur Berufsbildung weit geöffnet wird“, sagt Bruno Weber-Gobet, Leiter Bildungspolitik von Travail.Suisse, „dafür setzen wir uns weiterhin ein“. Zu viele Hindernisse sind noch da, die es Erwachsenen fast verunmöglichen, einen Berufsabschluss oder einen Berufswechsel anzustreben. Dabei ist es im heutigen Arbeitsmarkt eine notwendige Voraussetzung, einen Berufsabschluss vorweisen zu können. Berufsabschlüsse von Erwachsenen (auch noch nach 40) sollten deshalb ermöglicht und unterstützt werden. „Der Fachkräftemangel wie auch die Zunahme der Bedeutung der älteren Arbeitnehmenden verlangen von der Berufsbildung, diese Zielgruppe vermehrt und gezielt in den Fokus zu nehmen“, sagt Weber-Gobet. Travail.Suisse begrüsst es sehr, dass die Spitzen der Berufsbildung die Massnahmen in Bezug auf den Berufsabschluss und den Berufswechsel für Erwachsene intensivieren möchten.