Archiv der Kategorie: Höhere Fachschulen

Die Berufsbildung steht vor vielen Herausforderungen

Die Berufslehre zeigt sich als widerstandsfähig. Trotz der durch Corona ausgelösten Wirtschaftskrise wurden im Sommer 2020 über 76‘000 neue Lehrverträge abgeschlossen. Das sind sogar etwas mehr als 2019. Trotzdem darf die Berufsbildung aus Sicht von Travail.Suisse, dem unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, die Hände nicht in den Schoss legen. Denn es gibt viele Herausforderungen, welche die Berufsbildung zu bewältigen hat.

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Sechs Forderungen an die BFI-Botschaft

Alle vier Jahre legt der Bundesrat dem Parlament eine Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation vor (BFI-Botschaft1). Darin wird Bilanz über die auslaufende Periode gezogen und es werden die Ziele und Massnahmen der neuen Förderperiode festgelegt. Die gegenwärtig diskutierte BFI-Botschaft für die Jahre 2021 bis 2024 weiss um die zu bewältigenden Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimawandel und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Dazu kommt – beim Schreiben der BFI-Botschaft noch nicht präsent – die durch Corona ausgelöste einschneidende Gesundheits- und Wirtschaftskrise. Was bedeutet das alles für die BFI-Botschaft? Worauf ist gegenwärtig besonders zu achten? Eine Einschätzung von Travail.Suisse, dem unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden.

Ständerat sagt Ja zur Stärkung der Höheren Fachschulen

Die Bildungsgänge der Höheren Fachschulen sind arbeitsmarktnahe Ausbildungen auf Tertiärstufe. An diesem Grundsatz soll nicht gerüttelt werden. Aber Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, ist der Meinung, dass sie endlich einen Bezeichnungsschutz erhalten sollen.

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Travail.Suisse weist die MiVO-HF zur Überarbeitung zurück

Sehr geehrte Damen und Herren
Wir nehmen gerne die Möglichkeit wahr, zur totalrevidierten MiVo-HF Stellung zu nehmen. Wir weisen hier schon darauf hin, dass Travail.Suisse den Entwurf zur Überarbeitung zurückweist. Zwar können wir weitestgehend den Zielen der Totalrevision zustimmen. Mit den Vorschlägen, wie diese Ziele erreicht werden sollen, sind wir allerdings nicht einverstanden. Nach unserer Überzeugung führt die neue MiVo-HF mit ihren Vorschlägen und ihrer Ausgestaltung zu einer Schwächung statt zu einer Stärkung der Höheren Fachschulen. Dabei sollte mit der neuen MiVo-HF gerade die Chance gepackt werden, den Prozess zur Stärkung der Höheren Fachschulen weiterzuführen.

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Eine neue Verordnung schwächt die Höheren Fachschulen

Gegenwärtig läuft die Vernehmlassung zur Verordnung über die Mindestvorschriften für die Anerkennung von Bildungsgängen und Nachdiplomstudien der höheren Fachschulen (MiVo-HF). Sie dauert noch bis zum 31. März 2017. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, warnt vor einer Schwächung des Bildungsbereichs der Höheren Fachschulen. Der Verordnungsentwurf in seiner jetzigen Form ist abzulehnen.

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Die Höheren Fachschulen müssen als Institution anerkannt werden!

Im heutigen Anerkennungsverfahren nach Mindestverordnung Höhere Fachschulen MiVo-HF werden nur die Studiengänge, nicht aber die Höhere Fachschule anerkannt. Das hat zur Folge, dass der Name „Höhere Fachschule“ nicht geschützt ist. Das ist eine der Schwächen des HF-Systems und erschwert die Positionierung national und international der Höheren Fachschulen.

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Englische Titelbezeichnungen für Abschlüsse der Berufsbildung

Travail.Suisse steht  grundsätzlich dem Vorschlag des SBFI  in Bezug auf die englischen Titelbezeichnungen für Abschlüsse der Berufsbildung positiv gegenüber.  Wir unterstützen eine konsequente Weiterarbeit mit dem vorgesehenen Titelbaukasten. Folgende Bemerkungen möchten wir noch gerne anbringen:

• Die Berufsbildung, insbesondere auch die Höhere Berufsbildung als Teil der Berufsbildung verdient es, dass sie im Bildungssystem besser positioniert ist und erkennbarer wird. Dazu gehört einerseits der Titel, aber andererseits auch die Einordung in den Nationalen und Europäischen Qualifikationsrahmen wie auch die Darstellung in der Zeugniserläuterung oder dem Zeugniszusatz. Wichtig ist, dass das Gesamtpaket stimmt und es – dank dem Gesamtpaket – zu einer positiven und ehrlichen Darstellung der Berufsbildung kommt.

• Was die Höhere Berufsbildung betrifft, so ist unbedingt daran festzuhalten, dass der Begriff „Higher Education“ in der Titelsystematik erhalten bleibt. Er verortet die Höhere Berufsbildung zu Recht in den Tertiärbereich, ohne sich – wie es der Titel „professional Bachelor“ macht – an das Bologna-System anzulehnen. In Zukunft wird es immer wichtiger werden, den Selbststand und den eigenen Wert der Berufsbildung gegenüber dem akademischen Weg zu betonen.

• Im Hinblick auf die Höheren Fachschulen ist daraufhin zu arbeiten, dass auch ihre Abschlüsse in Englisch das Beiwort „federal“ führen können. Dies im Interesse der Gleichbehandlung aller Abschlüsse der Berufsbildung, eines einheitlicheren Auftritts, insbesondere, was das Logo betrifft, und einer besseren Positionierung durch einen eidgenössischen Abschluss.

• Travail.Suisse fordert das SBFI auf, bei der Implementierung der Titelsystematik auf eine einheitliche Umsetzung zu achten. Also keine Ausnahmen zuzulassen. Das System gewinnt an Stärke, wenn es sowohl gesamthaft wie innerhalb einer Branche auf Einheitlichkeit setzt.

• Mit der Annahme der Titelsystematik ist allerdings nur ein Teil der Arbeit geleistet. Alle Branchen müssen die „richtigen“ englischen Berufsbezeichnungen für ihre Abschlüsse finden. Travail.Suisse unterstützt den Willen des Bundes, den Branchen bei der Evaluation der „richtigen“ englischen Berufsbezeichnung Hilfe anzubieten.

• Travail.Suisse würde es begrüssen, wenn der Bund die Umsetzung der Titelsystematik mit einer Informationsoffensive im In- und Ausland begleiten würde.

 

Lernplattform Arbeitssicherheit: Sensibilisierung für Fragen der Arbeitssicherheit

Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, das Bildungsinstitut ARC und die Konferenz der Höheren Fachschulen betreiben eine Lernplattform zum Thema „Arbeitssicherheit“. Ihr Ziel ist es, die Studierenden an Höheren Fachschulen für Fragen der Arbeitssicherheit zu sensibilisieren. Finanziell unterstützt wird das Projekt durch die Suva.

Studentinnen und Studenten an einer Höheren Fachschule bereiten sich auf eine berufliche Aufgabe vor, bei der sie vertiefte Fach- und Führungsverantwortung zu übernehmen haben. Dazu gehört auch, sich als Fach- und Führungsperson in Sachen “Arbeitssicherheit” zu bewähren, denn in der Vorgesetztenrolle tragen sie Verantwortung für die Arbeitssicherheit ihrer Mitarbeitenden. Die Lernplattform www.arbeitssicherheit-hf.ch will sie für diese Aufgabe sensibilisieren.

4 mal 15 Fragen und viele Informationen
Die Lernplattform beginnt mit vier Geschichten mit typischen Arbeitsunfällen aus den Branchen Industrie, Gewerbe, Dienstleistung und Gesundheit. Dann folgen 4 mal 15 Fragen, die mit Hilfe der zur Verfügung gestellten Informationen beantwortet werden können. Die Fragen führen durch die ganze Welt der Arbeitssicherheit. Fragen des Rechts und der Haftung werden aufgeworfen, Kosten der Arbeitsunfälle angesprochen, Möglichkeiten der Prävention aufgezeigt und die Regelungen zum Beispiel in Bezug auf gefährliche Arbeiten in Erinnerung gerufen. Man lernt auch die Organe kennen, die sich mit der Arbeitssicherheit beschäftigen.

Bei solchen Fragen trifft man auch auf sehr überraschende Antworten. Oder wie würden Sie folgende Frage beantworten? Welche der folgenden Aussagen stimmt?

• Berufsunfälle in Bürobetrieben machen nur einen kleinen Teil der Berufsunfälle aus.
• Rund ein Viertel aller Berufsunfälle passiert in Bürobetrieben.
• Mehr als die Hälfte aller Berufsunfälle passiert in Bürobetrieben.

Zur Beantwortung der einzelnen Fragen stehen jeweils zwei bis sechs Antworten zur Verfügung. Die lernende Person hat zu entscheiden, welche Antwort oder welche Antworten richtig sind. Zur Beantwor-tung der Frage kann sie die speziellen Infoboxen konsultieren.
Wird die Frage falsch beantwortet, so geht ein Popup-Fenster mit weiterführenden Informationen auf. Meist sind die hilfreichen Informationen einfach zugänglich. Bei einigen Fragen wird von der lernenden Person aber ein grösseres Engagement verlangt, weil sie zum Beispiel eine Broschüre der Suva durchlesen muss. In den Infoboxen sind oft auch weiterführende Hinweise aufgeführt, die helfen das Thema zu vertiefen, zum Beispiel über Filme auf YouTube.

Zum Schlusstest mit Zertifikat
Wer das Gefühl hat, das Thema „Arbeitssicherheit“ zu beherrschen, kann zum Schlusstest antreten. Dort werden der Person 40 Fragen gestellt, von denen 32 richtig beantwortet werden müssen. Bei der Beantwortung der Fragen des Schlusstest stehen den Studierenden direkt keine Infoboxen mehr zur Verfügung. Und das System zeigt auch nicht an, ob eine Frage richtig oder falsch beantwortet wurde. Erst am Ende des Schlusstestes wird der/dem Studierenden mitgeteilt, ob sie/er den Test bestanden hat. Ist dies nicht der Fall, so kann der Test ein zweites oder drittes Mal oder so lange durchspielen, bis er bestanden ist reüssiert. Der Schlusstest ist dabei nie gleich. Die Auswahl der Fragen wie auch die Reihenfolge ändert sich jedes Mal. Ist der Schlusstest bestanden, so erhalten die Studierenden ein Zertifikat.

Auch auf Deutsch und Italienisch
Die Lernplattform steht ab April 2015 auch auf Deutsch und Italienisch zur Verfügung. Die Benutzung ist gratis. Verschiedene Höhere Fachschulen haben die Lernplattform in ihre Ausbildung integriert. Die Studierenden sind zum Beispiel angehalten, die Lernplattform durchzuarbeiten, bevor in den Vorlesungen oder Seminaren das Thema Arbeitssicherheit angegangen wird.

Kurzansprache zur Verabschiedung von Hanspeter Ruggli als Präsident der Konferenz der höheren Fachschulen

Lieber Hanspeter, liebe Anwesende

Es freut mich sehr, dass ich zu der Verabschiedung von dir, Hanspeter, ein paar Worte sagen darf.
Ich werde dabei aus politischer Sicht die Sache angehen.
Und das hat seinen guten Grund: Die Konferenz HF ist ja vor allem eine politische Organisation.
Sie hat die Aufgabe, die Interessen der Höheren Fachschulen auf nationaler Ebene in der Politik zu vertreten, das heisst dort anwesend zu sein, wo politische Entscheidungen vorbereitet, getroffen oder umgesetzt werden.

Ich habe dich zu einer Zeit kennengelernt, als die Höheren Fachschulen auf dem politischen Parkett kaum präsent waren und darum auch übersehen oder sogar übergangen wurden.
Das hat dich geärgert und dich zum Handeln bewegt.
Du warst damals Präsident der SDKTS, der Schweizerischen Direktorenkonferenz der Technikerschulen.
Du merktest: Es muss etwas geändert werden!

Doch wie macht man das?

Drei Dinge braucht der Politiker.
Erstens ein starker Wille, der starke Wille, etwas zu bewegen.
Zweitens Wissen, das Wissen, wie man politisch etwas verändert.
Drittens die Fähigkeit, soziale Netze zu knüpfen.

Den Willen hast du besessen.
Du wolltest dir nicht mehr alles bieten lassen.
Dieser Wille hat dich sogar zu einem offiziellen Gespräch mit Bundesrat Deiss geführt.

Das politische Wissen hast du dir angeeignet.
Als Person aus dem Bildungsbereich wusstest du: Man kann nicht immer alles selber wissen.
Manchmal ist es gut, eine Weiterbildung zu besuchen und sich neue Kompetenzen anzueignen.
So hast du mit deinem Vorstand von der SDKTS zusammen einen Workshop zum Thema „Wie funktioniert die Schweizer Politik?“ besucht und dich in die Kunst der Politik einführen lassen.

Was den dritten Punkt betrifft, die Fähigkeit, soziale Netze zu knüpfen, so gehört diese Fähigkeit zu deinen grossen Stärken.
Da musstest du nichts mehr lernen.
In diesem Bereich können wir von dir lernen.

Nun konnte es also losgehen:

Du wusstest: Man braucht Mitglieder. Also hast du angefangen, die anderen HF-Bereiche für deine Ideen zu gewinnen. Und wie wir wissen mit grossem Erfolg.

Du wusstest: Man braucht Geld. Du hast es geschafft, Projektgelder für den Aufbau der Konferenz vom damaligen BBT zu erhalten.
Und du hast es auch jedes Mal in der Delegiertenversammlung hingekriegt, die notwendige Erhöhung der Mitgliederbeiträge zu erhalten.

Du wusstest: Man braucht Positionen. Du hast die richtigen Leute eingesetzt, ein Grundlagenpapier zu erarbeiten.
Denn ohne Positionen geht in der Politik gar nichts.
Es nützt nichts, sich Zugang zur Politik zu beschaffen, wenn man keine Anliegen hat.

Du wusstest: Man braucht ein Beziehungsnetz. Also hast du die wichtigen Leute und Organisationen besucht und ihnen die Anliegen der Höheren Fachschulen nähergebracht.

Du wusstest: Man braucht Mitstreiter, ein Team von Leuten, die mitdenken, mittun, Ideen einbringen, Aufgaben übernehmen, kritisieren, warnen, motivieren etc.
Und ein solches Team hattest du in den letzten Jahren, angefangen bei der Generalsekretärin und dem Direktionskomitee.

Durch all diese Arbeit ist eine Organisation entstanden, die heute anerkannt ist, die man nach ihrer Meinung fragt, die Einsitz in Kommissionen und Arbeitsgruppen hat und fähig ist, eigenständige und beachtete Positionen einzubringen.

Dafür kann ich dir nur gratulieren und meine Bewunderung aussprechen.

Nun trittst du als Präsident zurück.
Die Arbeit für deine Nachfolgerin wird nicht ausgehen. Obwohl die Höhere Berufsbildung zu einem prioritären Thema der Bildungspolitik geworden ist, ist noch nicht alles im Lot.
Man muss dranbleiben und Durchhaltewillen zeigen.

Du hast die Latte für deine Nachfolgerin hoch gelegt. Das ist gut so.
Denn die Höheren Fachschulen verdienen es, dass sie eine starke Interessenvertretung haben.

Ich danke dir – im Namen aller – für dein Engagement, gratuliere dir für deine Erfolge, wünsche dir noch viele gute Jahre und ganz persönlich danke ich dir für die vielen guten Gespräche, die wir miteinander führen konnten.
Alles Gute!

Bruno Weber-Gobet, 05.06.2014

 

Vorentwurf zum Bundesgesetz über die Gesundheitsberufe: Vernehmlassung

Gerne nehmen wir Stellung zum Vorentwurf zum Bundesgesetz über die Gesundheitsberufe. Als positiv in diesem Entwurf nehmen wir insbesondere folgende Punkte wahr:

  • Die Absolventinnen und Absolventen der Höheren Fachschule Pflege werden in Bezug auf die selbständige Berufsausübung gleich behandelt wie die AbsolventInnen und Absolventen einer Fachhochschule. Diese Regelung ist sowohl sachgerecht wie auch notwendig und sinnvoll.
  • Mit dem Gesundheitsberufegesetz erhalten die Bachelorstudiengänge der vom Gesetz definierten Gesundheitsberufe an Fachhochschulen ein klares Profil. Dies ermöglicht einen schon lange notwendigen Fortschritt in Bezug auf diese Bildungsstufe.
  • Das Gesundheitsberufegesetz schliesst die Lücke, welche durch das Wegfallen des Fachhochschulgesetzes entsteht und ergänzt durch die Programmakkreditierung das Hochschulförderungs- und –koordinationsgesetz HFKG, das primär eine Systemakkreditierung vorsieht.

Wir möchten allerdings auch auf ein Problem hinweisen, welches wir mit dem Gesetz haben:
Der Titel des Gesetzes bringt Verwirrung. Das haben wir in verschiedenen Gesprächen mit Personen aus dem Gesundheitswesen gespürt. Der Titel verspricht mehr als er hält. Das Gesetz regelt nicht alle Gesundheitsberufe und nicht alle Stufen. Es ist daher allenfalls ein Bundesgesetz über einen Teil der Gesundheitsberufe. Für diesen Teil ist das Gesetz in Ordnung und ein Fortschritt. Nach unserer Meinung braucht das Gesetz aber folgende Ergänzungen:

  • Im Artikel 2 braucht es einen Zusatz, der folgenden Wortlaut haben kann: „Der Bundesrat kann weitere Berufe im Bereich des Gesundheitswesens, deren Ausbildung auf Tertiärstufe stattfindet, als Gesundheitsberufe nach diesem Gesetz bezeichnen und diesem Gesetz unterstellen.“ Mit einem solchen Zusatz macht das Gesetz deutlich, dass es sich bei den im Artikel 2 erwähnten Berufen nicht um eine abschliessende Liste von tertiären Gesundheitsberufen handelt und dass zur Sicherung der Gesundheitsversorgung und deren Qualität weitere Gesundheitsberufe dem Gesetz unterstellt werden können und müssen.
  • In ähnlichem Sinn ist es auch nötig, dass nicht nur die Bachelorstufe, sondern auch die Masterstufe ins Gesetz aufgenommen wird. Dies schafft eine bessere Transparenz in Bezug auf die Kompetenzen der verschiedenen Stufen. Dies ist gerade im Hinblick auf eine gut funktionierende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen wichtig. Zudem kann durch die Programmakkreditierung, die auch für die Masterstudiengänge vorzusehen ist, die Qualitätssicherung verbessert werden.
  • Ein besonderes Anliegen haben wir in Bezug auf die Logopädie. Die Logopädinnen und Logopäden werden auf dem Tertiärniveau ausgebildet und sind mit denen im GesBG aufgeführten Berufe vergleichbar. Die Situation der Logopädie ist aber oft unklar, was die Ausbildung und die Berufsausübung betrifft. Eine Einbindung in das GesBG könnte zu einer Vereinheitlichung der Ausbildung und der Berufsausübung sowie zur Verbesserung der Qualität führen. Wir beantragen daher eine Aufnahme der Logopädie in das GesBG.
  • Was die Frage nach einem Schweiz weiten Register für die vom Gesetz geregelten Gesundheitsberufe angeht, so unterstütz Travail.Suisse ein Register, das ausschliesslich auf Stufe Bund geführt wird. Eine solche Regelung nimmt die Mobilität der Mitarbeitenden im Gesundheitswesen ernst. Die Regelung soll insbesondere auch eine angemessene Weiterbildungspflicht vorsehen, die garan-tiert, dass einmal erworbene Kompetenzen laufend aktualisiert werden, gemäss den fachlichen und wissenschaftlichen Entwicklungen.

Bruno Weber-Gobet, 11.04.14