Hochschulpolitik: Wettbewerbsfähigkeit durch Zusammenarbeit stärken

Ein Zweck der Hochschulpolitik ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des gesamtschweizerischen Hochschulbereichs zu stärken . Doch was bedeutet das konkret? Mehr Wettbewerb zwischen den einzelnen Hochschulen oder mehr Zusammenarbeit und Aufgabenteilung? Das Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz HFKG schafft neu durch projektgebundene Beiträge Chancen für eine verstärkte Zusammenarbeit.

Seit dem 1. Januar 2015 ist das neue Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz HFKG in Kraft. Bei den Diskussionen rund um die Ausgestaltung des neuen Gesetzes kam die Sprache vermehrt auch auf die Wettbewerbsfähigkeit der schweizerischen Hochschulen.

Wie soll der Wettbewerb aussehen?
Einerseits wurde der Wettbewerb zwischen den Hochschulen untereinander betont. Der Tenor auf der einen Seite ging klar in die Richtung, dass diejenigen Hochschulen ihren Erfolg ausbauen können, die über ein klares Profil im Bildungs- und Forschungsbereich verfügen. Andererseits verlangen aber die Begrenztheit der öffentlichen Mittel und die Globalisierung des Bildung- und Forschungsbereiches eine „gesamtschweizerische Abstimmung, Bereinigung und Aufteilung gewisser Aufgaben“ . Nur durch Konzentration der Kräfte kann ein kleines Land wie die Schweiz im internationalen Wettbewerb bestehen – so die zweite Sichtweise.

Wichtige koordinierende Funktion des HFKG
Aus diesem Grund sieht das HFKG vor, dass der Hochschulrat in besonders kostenintensiven Bereichen eine Aufgabenteilung beschliessen kann . In anderen Bereichen obliegt es hingegen den autonomen Hochschulen, ihre Zusammenarbeit zu definieren. Das HFKG kann sie dabei durch projektgebundene Beiträge unterstützen, zum Beispiel beim Aufbau von Kompetenzzentren, die von mehreren Hochschulen getragen werden, bei der Verwirklichung von international herausragenden Programmen oder bei der Profilbildung und der Aufgabenteilung unter den Hochschulen. Bewilligt werden solche Projekte vom Hochschulrat, die Leistungsvereinbarung schliesst der Bund ab.

Positive Erfahrungen in der Zusammenarbeit haben in den letzten Jahren beispielsweise die Fachhochschulen beim Aufbau der Masterstudiengänge gemacht. Travail.Suisse ist gespannt, ob die Zusammenarbeit zwischen FH und Universitäten im Bereich des 3. Zyklus für FH-Abgänger/innen eine Problemlösung bringt. Denn diese ist nötig, damit die Fachhochschulen die benötigten Lehrenden und Dozierenden mit den fachhochschulspezifischen Kompetenzen rekrutieren und damit wettbewerbsfähig bleiben können.