Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, das Bildungsinstitut ARC und die Konferenz der Höheren Fachschulen betreiben eine Lernplattform zum Thema „Arbeitssicherheit“. Ihr Ziel ist es, die Studierenden an Höheren Fachschulen für Fragen der Arbeitssicherheit zu sensibilisieren. Finanziell unterstützt wird das Projekt durch die Suva.
Studentinnen und Studenten an einer Höheren Fachschule bereiten sich auf eine berufliche Aufgabe vor, bei der sie vertiefte Fach- und Führungsverantwortung zu übernehmen haben. Dazu gehört auch, sich als Fach- und Führungsperson in Sachen “Arbeitssicherheit” zu bewähren, denn in der Vorgesetztenrolle tragen sie Verantwortung für die Arbeitssicherheit ihrer Mitarbeitenden. Die Lernplattform www.arbeitssicherheit-hf.ch will sie für diese Aufgabe sensibilisieren.
4 mal 15 Fragen und viele Informationen
Die Lernplattform beginnt mit vier Geschichten mit typischen Arbeitsunfällen aus den Branchen Industrie, Gewerbe, Dienstleistung und Gesundheit. Dann folgen 4 mal 15 Fragen, die mit Hilfe der zur Verfügung gestellten Informationen beantwortet werden können. Die Fragen führen durch die ganze Welt der Arbeitssicherheit. Fragen des Rechts und der Haftung werden aufgeworfen, Kosten der Arbeitsunfälle angesprochen, Möglichkeiten der Prävention aufgezeigt und die Regelungen zum Beispiel in Bezug auf gefährliche Arbeiten in Erinnerung gerufen. Man lernt auch die Organe kennen, die sich mit der Arbeitssicherheit beschäftigen.
Bei solchen Fragen trifft man auch auf sehr überraschende Antworten. Oder wie würden Sie folgende Frage beantworten? Welche der folgenden Aussagen stimmt?
• Berufsunfälle in Bürobetrieben machen nur einen kleinen Teil der Berufsunfälle aus.
• Rund ein Viertel aller Berufsunfälle passiert in Bürobetrieben.
• Mehr als die Hälfte aller Berufsunfälle passiert in Bürobetrieben.
Zur Beantwortung der einzelnen Fragen stehen jeweils zwei bis sechs Antworten zur Verfügung. Die lernende Person hat zu entscheiden, welche Antwort oder welche Antworten richtig sind. Zur Beantwor-tung der Frage kann sie die speziellen Infoboxen konsultieren.
Wird die Frage falsch beantwortet, so geht ein Popup-Fenster mit weiterführenden Informationen auf. Meist sind die hilfreichen Informationen einfach zugänglich. Bei einigen Fragen wird von der lernenden Person aber ein grösseres Engagement verlangt, weil sie zum Beispiel eine Broschüre der Suva durchlesen muss. In den Infoboxen sind oft auch weiterführende Hinweise aufgeführt, die helfen das Thema zu vertiefen, zum Beispiel über Filme auf YouTube.
Zum Schlusstest mit Zertifikat
Wer das Gefühl hat, das Thema „Arbeitssicherheit“ zu beherrschen, kann zum Schlusstest antreten. Dort werden der Person 40 Fragen gestellt, von denen 32 richtig beantwortet werden müssen. Bei der Beantwortung der Fragen des Schlusstest stehen den Studierenden direkt keine Infoboxen mehr zur Verfügung. Und das System zeigt auch nicht an, ob eine Frage richtig oder falsch beantwortet wurde. Erst am Ende des Schlusstestes wird der/dem Studierenden mitgeteilt, ob sie/er den Test bestanden hat. Ist dies nicht der Fall, so kann der Test ein zweites oder drittes Mal oder so lange durchspielen, bis er bestanden ist reüssiert. Der Schlusstest ist dabei nie gleich. Die Auswahl der Fragen wie auch die Reihenfolge ändert sich jedes Mal. Ist der Schlusstest bestanden, so erhalten die Studierenden ein Zertifikat.
Auch auf Deutsch und Italienisch
Die Lernplattform steht ab April 2015 auch auf Deutsch und Italienisch zur Verfügung. Die Benutzung ist gratis. Verschiedene Höhere Fachschulen haben die Lernplattform in ihre Ausbildung integriert. Die Studierenden sind zum Beispiel angehalten, die Lernplattform durchzuarbeiten, bevor in den Vorlesungen oder Seminaren das Thema Arbeitssicherheit angegangen wird.